Agile Transformation – brauchen Unternehmen noch einen CFO?
Artikelserie 1 #agilesfinanzmanagement – Finanzabteilungen bekommen zunehmend Probleme. Das liegt nicht nur an der Digitalisierung. Eine schnelle Anpassung ist erforderlich. Wie Sie als CFO und als Controller künftig zu den Gewinnern gehören, lesen Sie hier.
Analysieren Sie noch oder beraten Sie schon?
Wer über agile Transformation nachdenkt, fragt sich vielleicht erstmal, was das bedeutet. Gemäß der Definition der bekannten Expertin S.Hofert, ist Agilität „die Fähigkeit von Teams und Organisationen, in einem unsicheren, sich verändernden und dynamischen Umfeld, flexibel, anpassungsfähig und schnell zu agieren.“
Dieser Beschreibung folgend, bedeutet agile Transformation die schrittweise Umwandlung bestehender Prozesse und kultureller Gewohnheiten. Sucht man Praxisfälle dazu, landet man gleich bei der IT – ausgelöst durch das agile Manifest, mit dem Scrum die Wasserfall-Methode in der Softwareentwicklung ablöst. Aber was ist mit dem restlichen Unternehmen? Können und sollten administrative Bereiche agil arbeiten?
Der Druck auf diesen Abteilungen war in den vergangenen Jahren massiv. Die Profitabilitätserwartungen der Aktionäre steigen, neue Regulierungen müssen kontinuierlich umgesetzt werden, immer größerer Wettbewerbsdruck und schneller technologischer Wandel zeigt seine Wirkung. Die Schlussfolgerung für viele Manager sind Kostensenkungsmaßnahmen und Prozessoptimierungen. Durch solche Maßnahmen stärken CFOs ihren Einfluss – und den der gesamten Finanzabteilung im Unternehmen.
Digitalisierungswelle rollt auf die Controlling-Küste zu
Dass die Digitalisierung auch Finanzabteilungen radikal verändert, liegt auf der Hand. Laut einer Studie von KPMG und dem Fraunhofer Institut gehen 96 Prozent der befragten Finanzentscheider davon aus, dass sich künftig ein Großteil der klassischen Aufgaben des Finanzbereichs vollautomatisiert erledigen lassen wird. Die Folge: In Zukunft wird weniger Personal im Finance benötigt – dafür aber mit umfangreichen Qualifikationen.
Dies wirkt sich auf Buchhaltung und Controlling aus. Für die Buchhaltung bedeutet die Digitalisierung: Elektronische Workflows statt Papierdokumente beschleunigen den Ablauf enorm und verändern den Arbeitsprozess vollständig. Früher registrierte die Buchhaltung Rechnungen im Rechnungseingangsbuch, leitete sie dann zum Eingangsrechnungsprüfer weiter und schickte sie danach zur verbuchenden Kraft. Diese verbuchte sie und wies die Zahlung an. Anschließend legte sie die Rechnung im Ordner ab. Heute läuft dieser ganze Prozess automatisch. Dadurch übernehmen Buchhalter mehr denn je eine Kontrollfunktion und unterliegen dabei extrem hohen Geschwindigkeiten.
Die Auswirkung der Digitalisierung auf das Controlling ist enorm: Der Einsatz neuer Software standardisiert und automatisiert transaktionsnahe Controlling-Prozesse. Nur fehlerfreie Roh- und Stammdaten gewährleisten Konsistenz und Kompatibilität. Natürlich ist dazu unumgänglich, dass das Controlling wirklich alle Unternehmensdaten hütet. Konsequentes, auf hohe Qualität gerichtetes Datenmanagement wird hier zwingend, damit das Controlling seine Existenz sichert. Das reicht aber noch nicht aus.
Die Finanzabteilung darf heute nicht mehr nur Backoffice sein, sondern muss als Kernstück des Unternehmens in der modernen Wirtschaft auftreten. Nur wer alle Unternehmensdaten in Echtzeit verarbeiten kann, weiß, ob und wann er auf Marktveränderungen reagieren sollte – oder in welchen Bereichen er agiler werden muss. Das betrifft nicht nur technische oder personelle Daten, sondern eben auch finanzielle. Und die Zeit rennt.
Wer braucht noch CFOs?
Inspirationen dazu im nächsten Artikel…
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