Leadership 2030: Warum CEOs und Vorstände ihre Rolle radikal neu denken müssen

Die Zeiten, in denen ein CEO oder Vorstand als unan­ge­foch­tener Entscheider die Rich­tung vorgab, sind vorbei. Wer heute ein Unter­nehmen führt, sitzt nicht mehr allein am Steuer – statt­dessen steuert er oder sie in einem komplexen Netz­werk aus Stake­hol­dern, Märkten und sich rasant ändernden Rahmen­be­din­gungen. Doch was bedeutet das für die eigene Rolle? Und vor allem: Wie gelingt es, die Orga­ni­sa­tion nicht nur durch den Alltag, sondern aus der Zukunft heraus zu führen?

Leadership ist nicht Management: Der entscheidende Unterschied

Viele Vorstände und Geschäfts­führer stehen vor einer Schick­sals­frage: Bin ich ein Leader oder ein Manager? Während Manage­ment darauf abzielt, bestehende Struk­turen effi­zient zu verwalten, geht Leader­ship weit darüber hinaus. Leader setzen Impulse, schaffen den Rahmen für Entwick­lung und haben den Mut, in Unsi­cher­heit kluge Entschei­dungen zu treffen.

Typische Missverständnisse

  • “Gute Führung heißt, alles unter Kontrolle zu haben.” Falsch! Kontrolle ist in hoch­kom­plexen Systemen eine Illu­sion.
  • “Agil heisst Chaos.” Falsch! Agilität braucht Klar­heit und Struktur, aber eben nicht durch Mikro­ma­nage­ment.
  • “Meine Aufgabe ist es, Probleme zu lösen.” Bedingt richtig! Viel­mehr geht es darum, die rich­tigen Fragen zu stellen, sodass die Orga­ni­sa­tion sich selbst steuert.

Von der Steuerung zur Navigation: Warum die alte Welt nicht mehr funktioniert

Führung in unsi­cheren Zeiten erfor­dert ein radi­kales Umdenken. Die klas­si­sche Vorstel­lung, dass Unter­nehmen wie Maschinen funk­tio­nieren und ein CEO oder Vorstand als “Steu­er­mann” die Rich­tung bestimmt, ist über­holt. Orga­ni­sa­tionen sind dyna­mi­sche Systeme, die sich nicht linear steuern lassen.

Was bedeutet das konkret?

  1. Weniger Steue­rung, mehr Gestal­tung. Es geht nicht um das perfekte Master­­plan-Denken, sondern um das Setzen von Rahmen­be­din­gungen, in denen das Unter­nehmen sich selbst entwi­ckeln kann.
  2. Wider­stände als Indi­ka­toren nutzen. Anstatt Wider­stand gegen Verän­de­rungen als Problem zu sehen, sollte er als wert­volles Signal für orga­ni­sa­tio­nale Span­nungen betrachtet werden.
  3. Die Zukunft vorweg­nehmen. Führung bedeutet, nicht nur auf Trends zu reagieren, sondern proaktiv Zukunfts­bilder zu entwi­ckeln und das Unter­nehmen in diese Rich­tung zu bewegen.

Leadership aus der Zukunft: Was bedeutet das praktisch?

In der Praxis bedeutet dies, dass sich Führung von einer Top-down-Logik hin zu einer reflek­tierten Navi­ga­ti­ons­rolle verän­dert.

Schlüsselprinzipien der neuen Führung

  • Entschei­dungen mit Wirkung treffen: Nicht die schnellste, sondern die nach­hal­tigste Entschei­dung ist entschei­dend.
  • Ambi­guität akzep­tieren: Es gibt keine einfa­chen Lösungen, aber es gibt kluge Weichen­stel­lungen.
  • Bezie­hungen gestalten: Führung ist nicht nur Stra­tegie, sondern auch die Kunst der Inter­ak­tion.
  • Verän­de­rung ermög­li­chen statt durch­setzen: Change kann nicht verordnet werden, sondern muss anschluss­fähig sein.

Provokante Fragen für CEOs und Vorstände

  • Sind Sie ein Entscheider oder ein Möglich­ma­cher?
  • Wie oft hinter­fragen Sie Ihre eigenen Denk­muster?
  • Welche Annahmen über Führung sind in Ihrer Orga­ni­sa­tion veraltet?
  • Wer gestaltet in Ihrem Unter­nehmen wirk­lich die Zukunft?

zur Person

Jutta Binias – Leidenschaft Leadership

Als erfah­rene Geschäfts­füh­rerin im Konzern, Manage­ment­be­ra­terin, Orga­ni­sa­ti­ons­ent­wick­lerin, Leader­ship-Coach und agile Team­ge­stal­terin unter­stütze ich Unter­nehmen dabei, sich zukunfts­ori­en­tiert aufzu­stellen und erfolg­reich zu trans­for­mieren. Mit meiner Exper­tise im Change-Manage­ment und der Stra­te­gie­ent­wick­lung habe ich in den letzten 25 Jahren erfolg­reich mittel­stän­di­sche Unter­nehmen, inter­na­tio­nale Konzerne und Startups beraten und begleitet.